Geschichte, nah und lebendig. Mein Beitrag zum Projekt des Goethe-Instituts "Mein Ort in Deutschland"
Im Jahre 2009 war ich das erste Mal in Berlin und konnte zuerst kaum vorstellen, wie nah hier deutsche und russische Geschichte zusammen liegen und dass ich sie so tief empfinden werde wie nie zuvor. Die Graffiti der Sowjetsoldaten im Reichstag, der Breschnew-und-Honecker-Kuss in der East Side Gallery und Breschnews Gedenktafel im Mauermuseum erinnerten mich an meine Kindheit und Jugend in der UdSSR, ans Lied "Drushba-Freundschaft",an die Kriegsfilme und Gorbatschows Perestroika.Ich empfand die Dankbarkeit an die Menschen, die diese Spuren der vergangenen Zeit erhalten hatten und sorgfältig pflegen. Unvergesslich blieben Begegnungen mit Menschen, Zeugen des Mauerfalls, Erzählungen meiner Gastgeberin über die dramatischen Schicksale ihrer Verwandten vor und nach dem 2. Weltkrieg. Das berührte die Seele und die Vergangenheit wurde so nah und lebendig. An keinem anderen Ort fühlte ich innerliche Verbundenheit der Geschichte mit meinem Leben wie in Berlin. Das bleibt immer bei mir.
- Im Jahre 2015 feiert Leipzig sein tausendjähriges Jubiläum.
- Hier begann im Herbst 1989 die friedliche Revolution, doch die öffentliche
Aufmerksamkeit konzentriert sich auf den Mauerfall in Berlin.
- Leipzig ist eine wachsende Stadt mit momentan 540.000 Einwohnern. Im Juni 2014
ist die offizielle Arbeitslosenquote mit 9,9% erstmals seit fast 24 Jahren unter die
psychologisch wichtige 10-Prozent-Marke gesunken.
- Der City-Tunnel ging im Dezember 2013 in Betrieb.
- „Aufbau Ost:“- der Schlüsselbegriff für den wirtschaftlichen und sozialen Wandel in
den 5 östlichen Bundesländern. Leipzig begann den Umstieg von der Plan- zur
sozialen Marktwirtschaft im Frühjahr 1990. Die führenden Branchen waren: der
polygrafische Maschinenbau, der Chemieanlagenbau und die Produktion von Kränen
und Bergbauausrüstungen. Innerhalb von weniger als 2 Jahren mussten viele
Traditionsbetriebe schließen. Der Strukturwandel gelang erst mit der Entscheidung
von Porsche (1999) und BMW (2001) für den Standort Leipzig.
- Mit der Ansiedlung des Express-Luftfrachtkonzerns DHL kehrte Leipzig im Jahr
2009 auf den Weltmarkt zurück.
- Leipzig lebt von seinem Ansehen als Messestadt. Der Bau des neuen Messegeländes
im Norden der Stadt (Investitionssumme: über 650 Mio Euro) gab der
Traditionsveranstaltung ab 1996 neue Perspektiven. Bei der Suche nach attraktiven
Messethemen steht Leipzig im globalen Wettbewerb mit vielen anderen Messestädten.
- Die Energiebörse EEX (European Energy Exchange) wurde im Jahr 2000 gegründet
und entwickelte sich zum größten kontinentaleuropäischen Handelsplatz für Strom,
Gas und Kohle.
- Der Bau von Wohn-und Geschäftshäuser in allen Teilen der Stadt löste in den frühen
1990er Jahren die erste Investitionswelle aus.
- Millionenbeträge flossen in die Sanierung des Wohnungsbestandes und in den
Wohnungsneubau. Damit haben sich die Wohnverhältnisse für den größten Teil der
Bevölkerung entscheidend verbessert.
- so hieß meine 4. Fortbildung in Deutschland, ein zweiwöchiges Landeskundeseminar. Das war eine volle Vertiefung in deutsche Wirklichkeit und Realität: Wohnen in den Familien, Gespräche und Interwies auf den Straßen und in den Büros, Konzert-und Theaterbesuche, traditionelle Küche, Stadtteilerkundungen und Recherchen – das wird “erlebte Landeskunde” genannt. Diese 2 Wochen waren sehr ereignisvoll. Nach Hause angekommen, stehen noch die Bilder von dem Erlebten vor den Augen und du versuchst unwillkürlich deine Gedanken deutsch zu formulieren.
Methodisch-didaktische Inhalte wurden konzipiert durch: Landeskundeansätze, Arbeits-und Präsentationsformen, neue interessante Techniken der Landeskundevermittlung, konkrete Materialien – vieles davon mochte ich im neuen Schuljahr unbedingt ausprobieren. Wir besuchten 2 Verlage: “Cornelsen ” in Leipzig und “Hueber” in München, wo wir je einem großen Paket von Lehr- und Anschauungsmaterialien bekamen. Außerdem hatten wir die Möglichkeit, Bücher mit 50% Rabat zu kaufen. Schon lange wollte ich den Unterrichtspaket (oder Medienpaket) ausprobieren. Jetzt habe ich Glück, das Medienpaket zum Lehrbuch “Menschen” im Unterricht einzusetzen. Als Zusatzmaterial natürlich.
Früher brachte man nach dem Seminar dicke schwere Ordner nach Hause. Heute ist es alles anders: Seminardokumentation steht auf dem Plattform des GIs.