Montag, 2. Mai 2016
Geschichte, nah und lebendig. Mein Beitrag zum Projekt des Goethe-Instituts "Mein Ort in Deutschland"

Im Jahre 2009 war ich das erste Mal in Berlin und konnte zuerst kaum vorstellen, wie nah hier deutsche und russische Geschichte zusammen liegen und dass ich sie so tief empfinden werde wie nie zuvor. Die Graffiti der Sowjetsoldaten im Reichstag, der Breschnew-und-Honecker-Kuss in der East Side Gallery und Breschnews Gedenktafel im Mauermuseum erinnerten mich an meine Kindheit und Jugend in der UdSSR, ans Lied "Drushba-Freundschaft",an die Kriegsfilme und Gorbatschows Perestroika.Ich empfand die Dankbarkeit an die Menschen, die diese Spuren der vergangenen Zeit erhalten hatten und sorgfältig pflegen. Unvergesslich blieben Begegnungen mit Menschen, Zeugen des Mauerfalls, Erzählungen meiner Gastgeberin über die dramatischen Schicksale ihrer Verwandten vor und nach dem 2. Weltkrieg. Das berührte die Seele und die Vergangenheit wurde so nah und lebendig. An keinem anderen Ort fühlte ich innerliche Verbundenheit der Geschichte mit meinem Leben wie in Berlin. Das bleibt immer bei mir.